Fotos: Ismet Prcić / Miriam Stanke
LESUNG
SA 29.03., 19 Uhr, Kampnagel (k4)
Der KRASS Literatursalon präsentiert zwei Ausnahme-Schriftsteller: Beide geboren in Ex-Jugoslawien, leben sie seit den Balkankriegen im Ausland – der eine in Deutschland, der andere in den USA – und schreiben in ihrer Exil-Sprache. Im KRASS Literatur Programm lesen sie aus ihren aktuellen Texten und sprechen über Exil, das Schreiben und die Bewältigung von Traumata.
Ismet Prcić floh als Teenager vor dem bosnischen Krieg in die USA. In seinem ersten preisgekrönten Roman »Scherben« verarbeitete er die traumatische Flucht und sein Ankommen in Amerika. Sein neuer Roman »Unspeakable Home« ist eine sprachlich abenteuerliche und emotional mutige Odyssee, die durch die Erinnerungen und Geständnisse von Ismet Prcic führt, während er über seine von Bomben zerstörte Kindheit, die Implosion seiner Beziehungen und einen qualvollen Kampf mit dem Alkoholismus nachdenkt.
Tijan Sila kam 1981 in Sarajevo zur Welt und emigrierte 1994 mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg. Heute lebt er in Kaiserslautern, wo er als Lehrer an einer Berufsschule arbeitet. Im Frühjahr 2017 erschien sein Debütroman »Tierchen unlimited«, 2018 folgte »Die Fahne der Wünsche«. Über seine Kindheit im Jugoslawienkrieg schrieb er 2023 den Roman »Radio Sarajevo«. Er hört Punkrock, seitdem er als Kind das Video zu dem Ramones-Lied »I wanna be sedated« gesehen hat und ist Gitarrist der Punkband Korrekte Drinks. 2024 gewann er den Bachmann-Preis in Klagenfurt für seinen Text »Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde«.
Fotos: Armin Smailović