Deutschlandlieder. Almanya Türküleri

Krass-Kultur-Crash-Festival-2022_Kampnagel_Hamburg_deutschlandlieder

© Eko Fresh

 MUSIK 

SA 30.04.2022, 20 Uhr, K6

1961 wurde das deutsch-türkische Anwerbeabkommen unterzeichnet und die türkischen Gastarbeiter kamen. Mit ihnen kam ihre Musik. Über die Jahre entstanden unfassbar viele und erfolgreiche Lieder und Musikstücke der türkeistämmigen Migrant*innen. Denn am Anfang gab es kein türkisches Radio, Telefonieren mit Verwandten in der Heimat war teuer und der Briefverkehr dauerte wochenlang. Satellitenantennen, Internet oder YouTube waren damals nicht vorstellbar. Die Menschen fingen an, ihre eigenen Lieder zu singen. Die ersten Lieder handelten vom Fernweh, von der Geliebten in der Heimat, von Arbeitsbedingungen und vom Leben in der Fremde. Mit der nächsten Generation entstanden Romeo-und-Julia-Songs, nach den Brandanschlägen in Mölln und Solingen in den 90er-Jahren verbitterte Hip-Hop Stücke.

Das alles geschah unbemerkt von der musikalischen Öffentlichkeit in Deutschland. Es brauchte Jahrzehnte bis Deutschland auch unter dem Nachwuchs der Migrant *innen Superstars suchte und fand. Erst nach der Jahrtausendwende fanden Nachwuchs Hip- Hop-Künstler eine Sprache, mit der sie auch die Mehrheitsgesellschaft in ihren Bann ziehen konnten.

Deutschlandlieder erzählt die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland neu – anhand der Lieder und aus der Sicht seiner Migrant*innen: 12 Stars von damals und heute und eine 11-köpfige Band singen Lieder von Sehnsucht und vom Ankommen, von Fernweh und von Liebe, von Leben und vom Kämpfen – und vom Feiern! Live on stage mit den wichtigsten Protagonisten von damals und heute: Von Hip-Hopper Eko Fresh (heute) über seinen Vater Nedim Hazar (80er Jahre) und Ata Canani (70er) bis hin zur lebenden Legende Metin Türköz (60er), dem damals jungen Sänger der ersten Einwanderer-Generation, der heute in einem Altersheim lebt und seine Songs wie im „Buena Vista Social Club“ noch einmal live auf der Bühne aufleben lässt.

„Deutschlandlieder” zum 60. Jahrestag des Deutsch-türkischen Gastarbeiter-Abkommens – nicht im Museum, sondern live auf der Bühne. Geschichte als Konzert: echt, ehrlich ergreifend“

Gefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH im Rahmen von Neustart Kultur mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien