Michel Abdollahi – Ein Migrant bleibt ein Migrant bleibt ein Migrant

Krass-Festival-2020_Michel-Abdollahi-Foto-Max-Baier-&-Arian-Henning

 THEATER / PERFORMANCE /­ TANZ 

SA 10.10.2020, 18 Uhr, K6

Mit seinem neuen Buch »Deutschland schafft mich – Als ich erfuhr, dass ich doch kein Deutscher bin. Von Deutschlands »Super-Vorzeige-Migranten« zum Hassobjekt der Rechten« hat Michel Abdollahi einen Bestseller geschrieben, der heftige Reaktionen hervorgerufen hat.

Michel Abdollahi ist ein echter »Hamburger Jung« – so dachte er jedenfalls von sich. Bis die AfD in die Parlamente einzog und die gesellschaftliche Debatte radikal veränderte. Auf einmal sind Menschen mit schwarzen Haaren »Vergewaltiger« und »Kopftuchmädchen«, jeder Muslim ein »Bombenleger«. Zu Abdollahis Entsetzen werden solche Aussagen auch noch von einem Großteil der Medien und der demokratischen Parteien diskutiert, was erst recht dazu führt, dass sich der Hass voll entlädt. Michel Abdollahi erzählt davon, wie ihn sein deutscher Pass und seine scheinbar vorbildliche Integration heute nicht mehr vor rassistischen Übergriffen und Beleidigungen bewahren, zeigt aber auch, dass Aufgeben keine Option ist.

In seiner Performance spricht er über die Wucht der Reaktionen auf sein Buch – auf der einen Seite die Beleidigungen und Kritiken, mit denen er sich konfrontiert sieht, auf der anderen Seite über die Stimmen von Opfern rassistischer Gewalt und Beschimpfung, die sich an ihn wenden, um ihre Geschichten zu erzählen.

Ein Abend über den Hass als politisches Instrument und die Radikalisierung einer Gesellschaft.